Pädagogisches Konzept

der Klassen 7 und 8 der bischöflichen Sekundarschule Am Stoppenberg

Wesentliche Strukturelemente des pädagogischen Konzeptes werden in den Jahrgangsstufen 7 und 8 weitergeführt, in Teilen ausgebaut und auf die spezifischen, altersgemäßen Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen hin modifiziert. Im Folgenden soll ein exemplarischer Überblick über die pädagogische Arbeit und die konzeptionelle Umsetzung in den Jahrgangsstufen 7 und 8 gegeben werden.

Wir bitten um Verständnis, dass hier nur ein grober Überblick über die komplexen Inhalte des Gesamtkonzeptes gegeben werden kann, der auszugsweise einige unterschiedliche Facetten der unterrichtlichen wie pädagogischen Arbeit näher in den Blick nimmt.

1. Klassenleitung

Die Klassenleitung ab der Jahrgangsstufe 7 liegt in der Hand eines Klassenlehrers/einer Klassenlehrerin. In der Regel unterrichtet der Lehrer/die Lehrerin, die in Klasse 5/6 zum Klassenleitungsteam gehörte, in der Klasse weiterhin die vormals unterrichteten Fächer und unterstützt den/die Klassenlehrer/in als Co-Klassenlehrer/in.

Ab der achten Jahrgangsstufe findet ein genereller Klassenleitungswechsel statt. Eine neue Klassenleitung, bestehend aus zwei gleichberechtigten KlassenlehrerInnen, begleitet die Klasse für ein Schuljahr.

2. Der offene Anfang

Das bewährte Strukturelement des offenen Anfangs (20 Minuten vor Unterrichtbeginn) wird in der Jahrgangsstufe 7 als Phase des ruhigen Ankommens und als Einstimmung auf den Schulalltag weitergeführt.

3. W A K

Der Wochenanfangs- und Wochenabschlusskreis wird auch in den Jahrgangstufen 7 und 8 – nach Rückmeldungen der Schülerinnen und Schüler – als etabliertes Instrument im Rahmen eines geschützten Raumes wahrgenommen. Die Möglichkeit, klasseninterne Belange zu thematisieren, wird eingefordert und genutzt. Ab der Klasse 7 liegt der Fokus zunehmend auf eigenverantwortlicher Ausgestaltung und Durchführung des WAK durch Schülerinnen und Schüler.

4. Das Selbstständige Lernen

Das Selbstständige Lernen als weiterführendes Strukturelement des Übenden Lernens findet in den Jahrgängen 7 und 8 weiterhin in der vierten Schulstunde (50 Minuten) der regulären Unterrichtszeit an jedem Tag der Woche statt.

Ziel ist es, bei Schülerinnen und Schülern im Übenden Lernen erlangte Kompetenzen weiter auszubauen und sie sukzessive dazu zu befähigen, eigenverantwortliche, selbstständige „Lerner“ zu werden. Das Erlangen dieser hohen Schlüsselkompetenzen ist ein Prozess, für den getreu unseres Mottos „Wir geben Dir Zeit“ jedem Jugendlichen die individuell benötigte Zeit eingeräumt wird. Gerade im Bereich des eigenverantwortlichen Lernens ermutigt uns das positive Ergebnis der Qualitätsanalyse, den eingeschlagenen Weg weiter zu verfolgen.

Siehe auch Schulprogramm

5. Berufswahlvorbereitung

Gegenüber den öffentlichen Schulen sind wir gleichwertig, nicht aber gleichartig. Wir führen die Schülerinnen und Schüler zu qualifizierten und staatlich anerkannten Schulabschlüssen und eröffnen ihnen in dieser Schulform der Sekundarstufe I alle Wege, die in der schulischen und beruflichen Bildung unseres Landes möglich sind.

Als Experten für die Sekundarstufe I können wir die Kinder und Jugendlichen gezielt und individuell auf eine lebenslanges Lernen und auf den bestmöglichen Schulabschluss vorbereiten sowie zusammen mit außerschulischen Partnern bei der Suche nach einer geeigneten Ausbildungsstelle oder beim Übergang in die Sekundarstufe II beraten und unterstützen. Im Folgenden seien exemplarisch einige Stationen des Berufsberatungskonzeptes vorgestellt, die allerdings keinen Anspruch auf Vollständigkeit besitzen.

Stationen des Berufsberatungskonzeptes in den Klassen

  • Berufsorientierungsbüro im Selbstlernraum: montags – donnerstags ganztägig betreut
  • Praxistag: Schülerinnen und Schüler begleiten einen Tag lang einen Elternteil / einen Verwandten an dessen Arbeitstag  / Arbeitsplatz
  • Elternabende: Informationen zu den Berufsorientierungsmaßnahmen an der Schule
  • Potentialanalyse
  • Girls Day – Boys Day: Mädchen lernen technische Berufsfelder Jungen lernen soziale Berufsfelder kennen
  • KAOA – Kein Abschluss ohne Anschluss:
    • Potentialanalyse
    • Werkstatterprobung
    • Besuch der schuleigenen Jobbörse

6. Fächerverbindender Unterricht

Die moderne Lebenswirklichkeit von Schülerinnen und Schüler bietet vielfältige Eindrücke, Anregungen und nicht zuletzt Fragestellungen, die in der fachsystematisch strukturierten Schule nur schwerlich in einer zusammenhängenden Weise aufgegriffen werden können.

Der Fächerverbindende Unterricht will deshalb die herkömmliche Form des Fachunterrichts als oberstes Unterrichtsprinzip überwinden und einen Unterricht ermöglichen, in dem durch Auseinandersetzung mit altersgemäßen, pädagogisch motivierten Themen fachbezogenes, aber auch fächerübergreifendes Wissen und Können erworben wird. Dazu wird die Strukturierung der Themen über die Einordnung in vier Jahrgangsmottos aus den Jahrgangsstufen 5/6 auch in den Jahrgängen 7/8 fortgeführt.

Aufgrund dieses fächerverbindenden Strukturprinzips sind die Fächer Geschichte, Politik und Erdkunde zu dem Fach Gesellschaftslehre zusammengefasst. Hinzu kommt das Fach Religion, das natürlich innerhalb des Kanons eine besondere Stellung einnimmt und ausschließlich von Kolleginnen und Kollegen mit Fakultas unterrichtet wird. Dennoch bieten sich eine Vielzahl fachsystematischer Anknüpfungspunkte, die auf besondere Art und Weise einen Lebensweltbezug und die didaktische Vernetzung von Lerninhalten ermöglicht.

Ziel, besonders des fächerverbindenden Unterrichtes, ist es demnach, dass Schülerinnen und Schüler nicht nur Wissen erlangen, sondern dieses Wissen auch situationsbezogen anwenden können. Das heißt, Bildungsprozesse benötigen Lernprozesse und Anknüpfungspunkte als Basis für wirksames und verantwortliches Handeln. Daher ist der Bildungsplan der Sekundarschule Am Stoppenberg auf dieses Unterrichtsprinzip hin ausgerichtet und erstellt worden.

7. Ausbau kooperativer Methoden

Basierend auf den in den Jahrgangsstufen 5 und 6 implementierten kooperativen Methoden steht ein weiterer nachhaltiger Ausbau kommunikativer und kooperativer Kompetenzen im Fokus. Ziel ist es, bei Schülerinnen und Schülern nachhaltig Schlüsselkompetenzen anzubahnen, die strategisches Handeln ermöglichen. Auch in diesem Punkt meldet die Qualitätsanalyse zurück, dass die Kinder und Jugendlichen bereits ein breites Spektrum an basalen Kompetenzen besitzen, die weit über denen des Referenzrahmens der Vergleichsgruppe liegt.

Kooperatives Lernen ist daher bei uns eine didaktische Strategie, die zum Ziel hat, möglichst alle Schülerinnen und Schüler ertragsorientiert in den Unterricht zu integrieren und die Klassen zu produktiven Leistungsteams zu fordern, in denen das Miteinander und füreinander zählt und nicht das Konkurrenzverhalten. Alle Methoden des kooperativen Lernens haben die einzelnen Lerner und das Gesamtteam im Blick. Dies sind die Kompetenzen, die von der Wirtschaft immer wieder eingefordert werden.

8. Präsentationen erstellen und vortragen

Anknüpfend an den vorangegangenen Punkt liegt ein inhaltlicher Schwerpunkt in den Jahrgangsstufen 7 und 8 auf dem Präsentieren und Vortragen von Arbeitsergebnissen vor einem Plenum. An dieser Stelle soll neben dem Einüben kriteriengeleiteter Präsentationen vor allem die Informationsbeschaffung, die Einordnung von Quellen, das korrekte Zitieren, die Angabe von Quellen, usw. in den Blick genommen werden.