Pädagogisches Konzept

der Klassen 9 und 10 der bischöflichen Sekundarschule Am Stoppenberg

Wesentliche Strukturelemente des pädagogischen Konzeptes werden in den Jahrgangsstufen 9 und 10 weitergeführt, in Teilen ausgebaut und auf die spezifischen, altersgemäßen Bedürfnisse der Jugendlichen hin modifiziert. Im Folgenden soll ein exemplarischer Überblick über die pädagogische Arbeit und die konzeptionelle Umsetzung in den Jahrgangsstufen 9 und 10 gegeben werden. Einen wesentlichen Anteil nimmt hier der Bereich der Berufswahlvorbereitung ein. An dieser Stelle bitten wir um Verständnis, dass hier nur ein exemplarischer Überblick über einige Inhalte des Gesamtkonzeptes gegeben werden kann, der auszugsweise einige unterschiedliche Facetten der unterrichtlichen, außerunterrichtlichen Aktivitäten sowie des sozialen Miteinanders näher in den Blick nimmt.

1. WAK

Der Wochenanfangs- und Wochenabschlusskreis wird auch in den Jahrgangstufen 9 und 10 von den Schülerinnen und Schülern als absoluter fixer Bestandteil des Schullebens im Rahmen der eigenen Klassengemeinschaft angesehen und als etabliertes Austauschforum zu unterschiedlichsten Themengebieten wahrgenommen und genutzt. Die Möglichkeit, über klasseninterne Belange hinaus ins Gespräch zu kommen und diesen Ort als Kommunikationsforum zu nutzen, wird von den Schülerinnen und Schülern weiterhin als absolut Gewinn bringend rückgemeldet und in seiner Fortsetzung als wertvoll erachtet. Weiterhin liegt der wesentliche Fokus in den oberen Jahrgangsstufen auf einer eigenverantwortlichen, individuellen Ausgestaltung und Durchführung des WAK.

2. EIGENSTÄNDIGES LERNEN

Beim Eigenständigen Lernen handelt es sich um die konsequente Weiterführung der im Übenden und Selbstständigen Lernen angebahnten Kompetenzen aus den vorangegangenen Jahrgangsstufen. Handlungskompetenzen in Bezug auf notwendige Schlüsselqualifikationen werden weiterentwickelt. Schülerinnen und Schüler fungieren weitgehend als selbstgesteuerte, eigenverantwortliche Lerner, indem sie individuelle Lernprozesse strukturell planen und steuern.

In einer fest im Stundenplan integrierten Tutorenstunde planen die Schülerinnen und Schüler die Bearbeitung der Aufgaben für die Folgewoche (nach einer Phase der Einarbeitung z.B. bei Projekten oder kooperativen Methoden auch langfristiger). Die Schülerinnen und Schüler haben in der Regel die Möglichkeit (nach einem festen Raumplan), in den jeweiligen EL-Stunden die Lehrperson „auszuwählen“, bei der sie die geplanten Aufgaben bearbeiten möchten. Weiterhin dienen einige festgelegte Gruppen den Schülerinnen und Schülern als Strukturhilfen im Lernprozess.

Die Organisationsstruktur bietet im Bereich des individuellen Lernens, aber auch in Bezug auf Beratung und des grundsätzlichen persönlichen Austausches mit Schülerinnen und Schülern ein hohes Maß an Flexibilität.

3. SCHÜLERINNEN UND SCHÜLER IN SOZIALER VERANTWORTUNG (Lernpaten/Lernbuddys)

Viele unserer Schülerinnen und Schüler engagieren sich bereits für die Schulgemeinde in unterschiedlichsten Projekten. Basierend auf der Leitidee des buddY-Projektes erwuchs der Gedanke, dass Schülerinnen und Schüler sich für die Schulgemeinschaft und das alltägliche Zusammenleben engagieren sollten, um den solidarischen Gedanken in den Schulalltag zu tragen. Schülerinnen und Schüler engagieren sich für unterschiedlichste Projekte und Aufgaben. Diese Aufgaben reichen vom Schulsanitäter, Unterstützung Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 5/6 im Übenden Lernen, bis zum Vokabelpaten oder Tischbuddy für jüngere Schülerinnen und Schüler und bieten so die Gelegenheit, sich für das soziale Miteinander und die Schulgemeinschaft einzusetzen.

4. BERUFSWAHLVORBEREITUNG

Grundsätzlich stehen in den Jahrgangsstufen 9 und 10 Praxiserfahrungen in Form von Praktika im Zentrum der Berufswahlvorbereitung. Im Rahmen von „KAOA – Kein Abschluss ohne Anschluss“ wird die Kooperation mit dem Jobcenter fortgeführt. Diese umfasst beispielsweise Bewerbungstrainings, Erstellung von Bewerbungsunterlagen oder das Trainieren von Einstellungstest.

Darüber hinaus bieten diverse außerschulische Kooperationspartner und Institutionen, durch die bereits aus der Tradition der Haupt- und Realschule ein dichtes Netzwerk besteht, im Rahmen der Berufsbörse, die in der Schule stattfindet, konkrete Unterstützung bei der Berufswahlvorbereitung bzw. der konkreten Suche an. Weiterhin findet individuelle Beratung durch die Schulberufsberaterin des Jobcenters sowie eine generelle Schullaufbahnberatung seitens der Schule statt.

6. TAGE RELIGIÖSER ORIENTIERUNG

Am Ende der Klasse 9 fährt jede Klasse gemeinsam für drei Tage zu den Tagen religiöser Orientierung. Im Mittelpunkt stehen die Schülerinnen und Schüler mit ihren Fragen, Wünschen und Lebensthemen. Pädagogischer Ansatz und methodische Herangehensweise sind ausgerichtet an den Prinzipien der Teilnehmer- und Prozessorientierung.

In einem bewertungsfreien Kontext und außerhalb schulischer Lehrpläne bieten die Tage religiöser Orientierung die Chance, sich mit der eigenen Person, eigenen Lebensthemen und Sinnfragen auseinanderzusetzen. In Einzel- Kleingruppen- und Plenumsarbeit werden kreative, aktivierende oder auch entspannende Methoden eingesetzt. Spiele und Übungen aus der Erlebnis- und Gruppenpädagogik, der gemeinsame Austausch und Reflexionsgespräche vertiefen Einzel- und Gruppenerfahrungen.

7. THEMENFAHRTEN

In der Jahrgangsstufe 10 werden Themenfahrten angeboten. Schülerinnen und Schüler wählen aus unterschiedlichen Angeboten aus. Ziel ist es, unterschiedliche Interessen bei Schülerinnen und Schülern anzusprechen. Darüber hinaus bieten die Themenfahrten die Möglichkeit, Sprachreisen für alle Interessierten anzubieten.

Um sicherzustellen, dass die Jugendlichen gemeinsam an der Planung beteiligt sind und damit sie die Inhalte und das Programm mitgestalten können, finden regelmäßige Treffen der Gruppen statt.

8. WEITERFÜHRUNG KOOPERATIVER METHODEN

Basierend auf den in den Jahrgangsstufen 7 und 8 eingeführten kooperativen Methoden steht der Weiterausbau kommunikativer und kooperativer Kompetenzen im Fokus. Ziel bleibt es, bei Schülerinnen und Schülern nachhaltig Schlüsselkompetenzen auszubauen und zu manifestieren, die strategisches Handeln ermöglichen. In der konkreten Praxis zeigt sich, dass der systemisch angelegte, konsequente Auf- und Ausbau methodischer und kommunikativer Kompetenzen die Schülerinnen und Schüler dazu befähigt, ein hohes Maß an nachhaltig angelegten Kommunikationsstrategien zu nutzen und diese zielführend einzusetzen.

Kooperatives Lernen ist daher bei uns eine didaktische Strategie, die zum Ziel hat, möglichst alle Schülerinnen und Schüler ertragsorientiert in den Unterricht zu integrieren. Alle Methoden des kooperativen Lernens haben die einzelnen Lerner und das Gesamtteam im Blick. Dies sind die Kompetenzen, die von der Wirtschaft immer wieder eingefordert werden.

Neben der Manifestierung der bereits eingeführten kooperativen Methoden wird in der Jahrgangsstufe 9 die Methode der „Strukturierten Kontroverse“ eingeführt.