12 Jun Stolpersteinverlegung durch 10er-Projekt
„Stolpersteine schaffen Erinnerung!“ – und wir tragen dazu bei!
Unter diesem Motto wurde am vergangenen Mittwoch im Rahmen eines in Jahrgang 9 begonnenen Projekts drei Stolpersteine von fünfzehn engagierten Zehntklässlerinnen und Zehntklässlern an der Severinstraße im Essener Ostviertel verlegt.
In Zusammenarbeit mit dem Essener Stadtarchiv/Haus der Stadtgeschichte Essens, mit dem die Sekundarschule am Stoppenberg Anfang des Jahres eine zukunftsorientierte Kooperation eingegangen ist, konnte dies erfolgreich realisiert werden.
Das im Jahr 1992 gestartete Kunstprojekt des Künstlers Gunter Demnig „soll an das Schicksal der Menschen erinnert werden, die in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt, ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden.“ Die kleinen quadratischen Messingtafeln können in vielen Stadtteilen Essens, aber auch in vielen anderen Kommunen Deutschlands und Europas auf dem Bürgersteig vor Häusern gefunden werden. Sie liegen meist vor den letzten Wohnorten der Opfer des Unrechtsregimes der Nationalsozialisten bis zu ihrer Verfolgung, Gefangennahme und/oder Deportation.
Die Sekundarschule am Stoppenberg tritt dafür ein, dass Erinnerungskultur ausgebaut wird und im Schulalltag präsent ist. Aus diesem Grund war es von Anfang an das Ziel unseres Projekts, Persönlichkeiten zu finden, die im Laufe der letzten Jahrzehnte noch nicht mit einem Stolperstein gewürdigt worden waren. Deshalb lernten die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler nicht nur die Arbeit und Räumlichkeiten des Stadtarchivs kennen, sondern fanden tatsächlich anhand von intensiver Recherche vor Ort eine dreiköpfige Familie, an die bislang noch keine Stolpersteine erinnerten. Frau Hartings als Beauftragte für Stolpersteine der Stadt Essen und Herrn Goriß als Verantwortlicher der historischen Bildungsarbeit des Stadtarchivs begleiteten das Projekt intensiv – ihnen beiden gebührt dabei ein besonderer Dank! Auch die Alte Synagoge Essen unterstützte das Projekt, indem sie historische Dokumente zur Verfügung stellte.
Nicht zuletzt war die ernsthafte Auseinandersetzung und die eindringliche Recherche der Schülerinnen und Schülern aber der Grund dafür, dass Herrn Werner Rindskopf und Frau Gertrud Rindskopf mit ihrem kleinen Sohn Danny eine würdige Erinnerung geschaffen und vielleicht sogar – wie es eine Schülerin formulierte – ein „kleines Denkmal gesetzt“ werden konnte.