„Wie Gott uns schuf“ – Aktuelle Gedanken unseres Schulseelsorge-Teams

Liebe Schüler:innen, liebe Kolleg:innen, liebe Mitarbeitende am Stoppenberg,

(Wie) kann ich eigentlich für Kirche arbeiten? Das fragen wir uns wahrscheinlich alle gerade mal wieder. Statt Liebe, Sicherheit, Glauben und Lebendigkeit zu leben und zu verkünden, scheint unsere Kirche auf manchen Ebenen genau das Gegenteil von dem zu tun, wofür wir uns alle am Stoppenberg einsetzen wollen.

Nicht nur die Veröffentlichung der Missbrauchsstudie in München, sondern auch der Umgang verantwortlicher Menschen wie Joseph Ratzinger geben Rätsel auf, entäuschen, machen wütend und sprachlos.

Als Schulseelsorge ist es uns wichtig, nicht in dieser Sprachlosigkeit zu bleiben, sondern zu reden und zu handeln auf Grundlage der Botschaft, die uns der Wanderprediger Jesus Christus und so Gott selber mit auf den Weg gegeben hat.

Sprachlosigkeit überwunden haben gestern auch über 100 Menschen, die sich ehren und hauptamtlich in Kirche engagieren und haben sich geoutet. Ein Schritt, der noch immer Menschen schwer fällt, weil sie Angst vor Ausgrenzung, Diskriminierung bis hin zu beruflichen Auswirkungen haben.

Es ist uns wichtig, euch und Ihnen an dieser Stelle allen nicht nur den Rücken zu stärken, sondern auch zum Dialog zu ermutigen. Wir müssen aufhören, diese Themen totzuschweigen.

Als Schulseelsorge sagen wir an dieser Stelle noch einmal deutlich, dass der Schutz von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen höchste Priorität hat. Außerdem ist es uns wichtig, noch einmal zu betonen, dass die sexuelle Identität nichts ist, wofür ein Mensch sich zu schämen braucht oder Angst haben muss, deswegen nicht wertvoll und geliebt zu sein. Gottes Liebe gilt jeder:m Menschen und in all dieser Vielfalt hat er uns geschaffen. Wir sind geschaffen in unserer Körperlichkeit, mit unserer Sexualität und vor allem der fantastischen Möglichkeit andere Menschen zu lieben. Das alles hat Gott sich schon echt ziemlich pfiffig ausgedacht.

Wir wollen gemeinsam mit Ihnen und euch daran arbeiten, dass wir ein Klima der Offenheit, Ehrlichkeit und der Wertschätzung am Stoppenberg weiter stärken.

Wir stehen selbstverständlich so oder so immer zu Gesprächen zur Verfügung, möchten aber auch noch einmal anbieten, dass wir jederzeit bereit sind zu beiden Themen dabei zu unterstützen Projekte, Gottesdienste und/ oder Unterrichtseinheiten mit zu gestalten.

Besonders hinweisen wollen wir an dieser Stelle auf die Doku, die gestern in der ARD zu sehen war und sehr intensiv und beeindruckend gestaltet ist:

Um den Beitrag zu sehen, bitte hier klicken!

Außerdem zur Kenntnisnahme noch der Post, den wir gestern über Social Media Kanäle gepostet haben:

Liebe!

Und: Fühle dich geliebt.

Heute haben sich über 100 Menschen, die für unsere Kirche ehren- oder hauptamtlich arbeiten, geoutet und haben damit ein starkes Statement für die Liebe gesetzt, die Gott allen Menschen zusagt.

Auch an unserem Schulzentrum gilt für alle Schüler:innen, Lehrer:innen und alle anderen Mitarbeitenden, dass wir von Gott in all unserer Vielfalt gewollt sind. Lassen wir uns von diesem Mut inspirieren und bauen wir an einem bunten, lebendigen, offenen und auf Gottes Geist vertrauendem Schulzentrum am Stoppenberg weiter.

Es ist gut, dass es dich gibt.

Liebe und fühle dich geliebt!

In diesem Sinne freuen wir uns auf den Dialog mit euch und Ihnen. Stoppen wir Ausgrenzung am Stoppenberg, damit alle sich geborgen fühlen können.

Eva Marciniak, Andreas Strüder, Maximilian Strozyk